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Apr

Das Internet löst TV als größtes Werbemedium in 2009 ab.

Das Internet wird das Fernsehen als größtes Werbemedium Großbritanniens Ende 2009 ablösen.

Dass das Internet als Werbemedium an Bedeutung gewinnt, ist kein Geheimnis. Wie rasant sich der Wandel tatsächlich vollzieht, zeigt jetzt ein neuer Report der Londoner WPP-Tochter Group M für Großbritannien, der in der kommenden Woche vorgestellt wird und HORIZONT.NET bereits vorliegt.

Via: Horizont.

Dem Report zufolge werden die Werbungtreibenden auf der Insel ihre Ausgaben für Online-Werbung im laufenden Jahr noch einmal um gut 30 Prozent auf 3,4 Milliarden Pfund anheben. Damit würden die Onlinevermarkter die Lücke zum traditionell umsatzstärksten Werbemedium TV nahezu schließen. Zwar sollen die Spendings in klassische Fernsehspots auch in diesem Jahr noch einmal minimal ansteigen – um 0,9 Prozent auf 3,5 Milliarden Pfund. Adam Smith, Futures Director bei der Group M, hat allerdings angesichts der anhaltenden Entwicklung zugunsten von Online-Bannern und Co keine Zweifel daran, dass die Ausgaben fürs Internet in Großbritannien im Jahr 2009 definitiv über denen für TV-Werbung liegen werden. „Das ist in Schweden bereits heute der Fall“, so Smith. In Dänemark werde es ebenfalls nicht mehr lange dauern, bis das Internet die TV-Werbung überholt habe.

Zum weiteren Aufschwung der Internetwerbung in Großbritannien dürfte vor allem das Segment der Suchvermarktung beitragen, auf das dort bereits 2007 rund 58 Prozent der Web-Investitionen entfielen und das nach Einschätzung der Group-M-Analysten im laufenden Jahr noch einmal deutlich um 35 Prozent zulegen wird. Auch die beiden anderen von Group M untersuchten Segmente der Onlinewerbung – die klassische Display- und die Rubrikenwerbung – sollen 2008 um 20 Prozent wachsen.

Bereits im Jahr 2007 war das Internet in Großbritannien das einzige Medium, das ein deutliches Wachstum erreicht hat. So steigerten die Werbungtreibenden ihre Investitionen um 33 Prozent auf 2,6 Milliarden Pfund. Zum Vergleich: Das zweithöchste Wachstum kann die Gattung Kino vorweisen, die um 6,8 Prozent auf gerade einmal 171 Millionen Pfund zulegte. Mehreinnahmen erzielten unter anderem auch die TV-Sender (Plus 3,3 Prozent auf 3,5 Milliarden Pfund) und die Anbieter von Außenwerbung (Plus 5,7 Prozent auf 784 Millionen Pfund).

In Deutschland ist die Situation eine andere. Nach den Auswertungen von Group M liegt der Anteil des Internet am gesamten Werbekuchen hierzulande derzeit nur bei rund 10 Prozent – ein Umstand, den Smith auf die mit 50 Prozent noch relativ geringe Verbreitung von Breitband-Zugängen zurückführt. Da in Deutschland der TV-Anteil mit 24 Prozent ebenfalls geringer sei als der in Großbritannien, hält es Smith für wahrscheinlich, dass sich das Wachstum des Internet hierzulande eher zu Lasten von Printwerbung auswirken wird.

Comments ( 2 )
  • Flug says:

    Ja, gute Entscheidung und wann sind wir dran?

  • Flüge says:

    Hallo,

    wer unitymedia kennt, der weiß, dass man häufig Probleme mit dem Anbieter hat. Die Telekom versucht sich darum zu bemühen, doch merken tut es kaum einer.
    Ich denke, dass man in Deutschland noch 5-10 Jahre braucht, bis sich die Mehrheit der breiten Masse für Breitbandanschlüsse entschieden hat.
    Ich selbst bin auch mehr für das TV, aber das liegt im Auge des Betrachters.
    Ich bin auch nicht die Meinung des Volkes, allerdings glaube ich, dass das Volk noch weit entfernt vom Breitband ist.

    Ich bin gespannt wie es sich entwickelt!

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